TS107.050F - Ausstellung: Herman Bang und seine "Fasaneninsel". Ein Däne in Berlin

Next Date:
01.06.2024
Course ends on:
14.07.2024
Total Duration:
44 Tagen
Internship:
Nein
Execution Time:
  • keine Angaben
min. Participants:
7
max. Participants:
70
Price:
keine Angaben
Final Examination:
Nein
Qualification Title:
keine Angaben
Certifications of the Course:
keine Angaben
Courses for Women only:
Nein
Childcare:
Nein
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Quantity of Details:
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Target Groups:
keine Angaben
Professional Requirements:
keine Angaben
Technical Requirements:
Keine besonderen Anforderungen.
Classification of the Federal Employment Agency:
keine Angaben

Contents

Der dänische Schriftsteller und Journalist Herman Bang (1857 - 1912) wurde zu seinen Lebzeiten als Künstler bewundert, als Homosexueller aber sah er sich wiederholt öffentlichen Angriffen ausgesetzt. Von Berlin fasziniert, suchte er hier vorübergehend Zuflucht und fand seine „Fasaneninsel“.

Wer an dem graublauen Mietshaus in der Fasanenstraße 58 vorbeispaziert, wird an dessen Fassade eine Tafel mit diesem Text entdecken. Enthüllt wurde die Gedenktafel für Herman Bang von der dänischen Königin Margrethe II während ihres Staatsbesuchs 2021.

Längst nicht alle Berliner:innen kennen den Wegbereiter des literarischen Impressionismus und gefeierten Feuilletonjournalisten. Anlass also, damals wie heute, etwas mehr über Herman Bang und sein besonderes Verhältnis zu Berlin zu erzählen.
Auf im Stile der Jahrhundertwende gestalteten Litfaßsäulen lässt sich mehr über die Bedeutung des Autors, über sein Leben und seine Zeit in Berlin erfahren.
Herman Bang war einer der bedeutendsten Schriftsteller und Journalisten seines Heimatlands, und noch heute gehören seine Bücher zum Literaturkanon Dänemarks. Seit 1878 war Bang journalistisch tätig und schrieb Kolumnen für bürgerliche Zeitungen, in denen er etwa Ereignisse des aktuellen Zeitgeschehens, der Kunst und der Kultur kommentierte. Dabei wandte er sich oft gezielt an eine weibliche Leserinnenschaft und begann seine Texte mit der Einleitung „Kære Frue“ (Liebe Dame), was ihm Häme und Spott einbrachte. Für seine kontroversen Haltungen und sein exzentrisches Auftreten wurde er vielfach angefeindet und als „Fräulein Hermine Bang“ karikiert. Aufgrund anhaltender homofeindlicher Angriffe in der Öffentlichkeit und der polizeilichen Verfolgung schwuler Männer im Rahmen der „Großen Sittlichkeitsaffäre“, einem dänischen Pendant zur deutschen „Eulenburg-Affäre“, verließ Bang Kopenhagen im Sommer 1907. In einem Brief an einen Freund beschrieb er sein Leben als „andauernden Kampf gegen Verleumdung und Verachtung“. Er suchte und fand Schutz in Berlin, wo er sich in einer Hinterhofwohnung in der Fasanenstraße (heute Charlottenburg-Wilmersdorf) häuslich einrichtete und recht zurückgezogen lebte, aber weiterhin schriftstellerisch tätig blieb. Herman Bang starb 1912 im Alter von 54 Jahren während einer Vortragsreise durch die USA.

Die Ausstellung wurde von Raimund Wolfert, Autor, Dozent und Skandinavist, in Zusammenarbeit mit der Kgl. Dänischen Botschaft konzipiert und von Paul Bieri gestaltet.

Mit freundlicher Unterstützung der Danish Arts Foundation.

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Published on 12.04.2024, last updated on 16.05.2024