Beratung und Netzwerkarbeit im Kontext von Demokratiegefährdung und extrem rechten Orientierungen

Nächster Termin:
18.09.2024 - 1., 2. und 7. Modul: Mi: 13.00–19.00 Uhr, Do/Fr: 9.00–18.00 Uhr, Sa: 9.00–14.00 Uhr 3., 5. und 6. Modul: Do: 13.00–19.00 Uhr, Fr: 9.00–18.00 Uhr, Sa: 9.00–14.00 Uhr 4. Modul Fr 10.00-15.00 Uhr, Sa 9.00-14.00 Uhr (online) Anmeldeschluss: 23.07.2024
Kurs endet am:
27.06.2026
Gesamtdauer:
648 Tage
Praktikum:
Nein
Unterrichtssprachen:
  • Deutsch
Veranstaltungsart:
  • Weiterbildung 
Angebotsform:
  • Präsenzveranstaltung 
Durchführungszeit:
  • Wochenendveranstaltung
  • Insgesamt 320 Stunden: - 157 Stunden Präsenzzeit - 163 Stunden Selbstlernzeit
Teilnehmer min.:
14
Teilnehmer max.:
16
Preis:
3.485 € - 3.485,00 €, zahlbar in 17 Raten à 205,00 € vom 01.10.2024 bis 01.02.2026
Abschlussart:
Zertifikat/Teilnahmebestätigung 
Abschlussprüfung:
Nein
Abschlussbezeichnung:
Fachberater_in Demokratiegefährdung und extrem rechte Orientierungen
Zertifizierungen des Angebots:
keine Angaben
Angebot nur für Frauen:
Nein
Kinderbetreuung:
Nein
Link zum Angebot:
Infoqualität:
Suchportal Standard nicht erfüllt - Weitere Informationen

Zielgruppen:
Fachkräfte aus den Bereichen Soziale Arbeit, Gesundheit, Erziehung und Bildung
Fachliche Voraussetzungen:
1. Hochschulabschluss, insbesondere in den Bereichen Soziale Arbeit, Sozial- und Erziehungswissenschaften, Psychologie, Politologie 2. Aktuelle Berufstätigkeit in Tätigkeits- und Beratungsfeldern der Sozialen Arbeit, insbesondere der Jugendarbeit, Streetwork, Stadtteilarbeit, Familienberatung o. ä. 3. Darüber hinaus Zulassungen nach Einzelfallprüfungen möglich
Technische Voraussetzungen:
Keine besonderen Anforderungen.
Systematik der Agenturen für Arbeit:
keine Angaben

Inhalte

Wenn Weiterbildung etwas im professionellen Handeln der Praxis verändern will, kann sie im systemischen Verständnis nicht weniger komplex sein als die zu verändernde Praxis, auf die sie sich bezieht. Es ist ein Anliegen der Anbieter_innen, die Entwicklung einer kritischen und menschenrechtsorientierten Beratungspraxis im Kontext von Demokratiegefährdung und Rechtsextremismus zu begleiten und anzuregen, indem eigene Erfahrungen und Wahrnehmungsweisen als Ausgangsbasis gewählt werden, um in einem systematischen Prozess andere Perspektiven für die eigene Beratungspraxis zu entwickeln.
Das Konzept dieser zertifizierten Weiterbildung orientiert sich an den vielfältigen Anforderungen der Sozialen Arbeit und Beratung im Kontext Rechtsextremismus und demokratiegefährdenden gesellschaftlichen Entwicklungen. Inhaltliche Schwerpunkte bilden beratungswissenschaftliche, gendersensible, sozialraumorientierte und intersektionale Perspektiven auf die von den Teilnehmer_innen eingebrachten (Beratungs-)Fälle. Grundlegendes Anliegen der Weiterbildung ist es, ausgehend von den Erfahrungen der Teilnehmer_innen zu arbeiten und die subjekttheoretischen Perspektiven in die jeweiligen thematischen Einheiten einzubeziehen. Dies erfolgt als fortwährender Prozess und zugleich mit unterschiedlichen didaktischen und methodischen Zugängen. Ein zentraler konzeptioneller Bestandteil ist daher die kontinuierliche Verankerung von Fallarbeit in allen sieben Modulen, sodass Fallarbeit einen fortlaufenden Bestandteil des gesamten Zertifikatskurses bildet. Diese fallanalytische Perspektive orientiert sich ausschließlich an Fällen aus dem fachlichen Spektrum der Mobilen Beratung gegen Rechtsextremismus sowie der Bildungs- und Jugendarbeit, der Arbeit von Streetworker_innen, der Familien- und Jugendberatung und der Stadtteil- bzw. Quartiers- oder Gemeinwesenarbeit und weiteren Arbeitsbereichen, die sich mit demokratiegefährdenden und extrem rechten Entwicklungen befassen.
Da die Fallarbeit kontinuierlich einbezogen wird, erfolgen die Kurse im Teamteaching. Die Weiterbildung basiert auf einer Kooperation zwischen der ASH Berlin und dem Bundesverband Mobile Beratung e. V. (BMB) und richtet sich sowohl an einschlägige Fachberater_innen als auch an Sozialarbeiter_innen und Sozialwissenschaftler_innen, die in den oben genannten Arbeitsfeldern tätig sind und darin Beratungskompetenzen im Umgang mit demokratieherausfordernden und -gefährdenden Phänomenen im Kontext extrem rechter Orientierungen benötigen bzw. erwerben wollen. Die Weiterbildung will dazu anregen, sich mit eigenen Positionen, Erfahrungen, Positionierungen und Handlungsroutinen im professionellen Alltagshandeln auseinanderzusetzen und neue Perspektiven zu entwickeln, die professionelle Beratungsarbeit stärken können.

Bildungsziel

Die Teilnehmer_innen: - verfügen über vertieftes Wissen im Bereich von Rechtsextremismusforschung und haben sich mit unterschiedlichen beratungswissenschaftlichen Ansätzen vertraut gemacht. Sie sind in der Lage, die Begrifflichkeiten mit ihren Besonderheiten und Grenzen, Perspektiven und Abgrenzungen zum Alltagswissen und medialer Aufbereitung zu definieren und zu interpretieren. - können ihr Wissen und Verstehen als Grundlage für die Entwicklung und/oder Anwendung neuer Konzepte verwenden. Sie verfügen über ein breites, kritisches und intersektionales Verständnis von Beratung im Kontext Rechtsextremismus/Rechtspopulismus. - verfügen über ein vertieftes Wissen zur Fallanalyse und -earbeitung sowie der ressourcenorientierten und machtsensiblen Analyse Sozialer Räume. - haben einen Überblick über aktuelle nationale und internationale Entwicklungen in der Beratung im Kontext Rechtsextremismus/Rechtspopulismus. - können sich eigenständig neues Wissen und Expertise aneignen. - können auf der Grundlage unvollständiger oder begrenzter und auch verzerrter Informationen wissenschaftlich fundierte fachliche Entscheidungen fällen und dabei gesellschaftliche, wissenschaftliche und ethische Erkenntnisse und Normalitätsvorstellungen berücksichtigen, die sich aus der Anwendung ihres Wissens und aus ihren Entscheidungen ergeben. - haben die Fähigkeit, eigenständig Fall-Forschung zu betreiben und dabei lebensweltliche Perspektiven der Adressat_innen, sozialräumliche Kontexte und Machtkonstellationen in die Fallanalyse und Aktionsplanung einzubeziehen. - können ihre eigenen und fremden Forschungsergebnisse kritisch und vor dem Hintergrund intersektionaler Perspektiven analysieren und bewerten und verfügen über Know-how zur aktivierenden Einbeziehung lokaler Akteur_innen in die Fallanalyse und -bearbeitung. - können für neue, unklare und multiperspektivische Aufgabenstellungen oder Praxissituationen geeignete Lösungs- oder Handlungsansätze finden. - verfügen über Kenntnisse und Fertigkeiten, komplexe Lösungen für neue unbekannte Aufgabenstellungen auf der Basis wissenschaftlicher Methodik und aktueller Forschungsergebnisse zu entwickeln, zu reflektieren und gegenüber relevanten Zielgruppen zu vertreten. - können weitgehend selbstgesteuert und/oder autonom eigenständige forschungs- oder anwendungsorientierte Projekte durchführen und verfügen über ausreichende Methodenkenntnisse zur partizipativen Einbeziehung der Perspektiven und Ressourcen von Adressat_innen in die Beratungs- und Projektarbeit. - können ihr Wissen und Verstehen sowie ihre Fähigkeiten zur Problemlösung auch in neuen und unvertrauten Situationen anzuwenden, die in einem breiteren oder multidisziplinären Zusammenhang mit ihrem Studienfach stehen. - kennen grundlegende juristische Standards zur Datensicherheit und dem Umgang mit personenbezogenen Recherchedaten. - kennen Standards zur Eigensicherung und zum Umgang mit (verbalen) Angriffen und Verleumdungen on- und offline. - können auf dem aktuellen Stand von (Praxis-)Forschung und Wissenschaft arbeiten. - können Fachvertreter_innen, Vertreter_innen von Zivilgesellschaft und NGOs, Mitarbeiter_innen von Behörden und Kommunen und Politiker_innen ihre Schlussfolgerungen und die diesen zugrunde liegenden Informationen und Beweggründe in klarer und eindeutiger Weise vermitteln. - können durch ihre im Kurs vertiefte Fähigkeit zur (Selbst-)Reflexion und Selbstsorge wichtige innovative Prozesse im Team initiieren. - können in heterogenen und interdisziplinären Teamstrukturen menschenrechtsorientiert sowie auf Grundlage intersektionaler Perspektiven agieren und ggf. Leitungsaufgaben wahrnehmen. - haben die Fähigkeit, in nationalen und internationalen Kontexten in Bereich von Beratung im Kontext von Rechtsextremismus/Rechtspopulismus zu arbeiten und zu forschen.

Alle Angaben ohne Gewähr. Für die Richtigkeit der Angaben sind ausschließlich die Anbieter verantwortlich.

Erstmals erschienen am 17.11.2023, zuletzt aktualisiert am 06.05.2024