Hört mir denn keine_r zu?! Beteiligung und Gesprächsführung mit Kindern in den Hilfen zur Erziehung (HzE)

Nächster Termin:
26.02.2024 - jeweils von 9.00–17.00 Uhr Anmeldeschluss: 31.12.2023
Kurs endet am:
18.03.2025
Gesamtdauer:
387 Tage
Praktikum:
Nein
Unterrichtssprachen:
  • Deutsch
Veranstaltungsart:
  • Weiterbildung 
Angebotsform:
  • Präsenzveranstaltung 
Durchführungszeit:
  • Wochenendveranstaltung
  • 150 Stunden Workload (Lern- und Arbeitsaufwand), davon: - 80 Std. Präsenzzeit - 70 Std. Selbststudium
Teilnehmer min.:
14
Teilnehmer max.:
16
Preis:
1.160 € - 1.160,00 €, zahlbar in 10 Raten à 116,00 € vom 01.03. bis 01.12.2024
Abschlussart:
Zertifikat/Teilnahmebestätigung 
Abschlussprüfung:
Nein
Abschlussbezeichnung:
Fachkraft für Beteiligung und Gesprächsführung mit Kindern
Zertifizierungen des Angebots:
keine Angaben
Angebot nur für Frauen:
Nein
Kinderbetreuung:
Nein
Link zum Angebot:
Infoqualität:
Suchportal Standard nicht erfüllt - Weitere Informationen

Zielgruppen:
Fachkräfte aus den Bereichen Soziale Arbeit, Gesundheit, Erziehung und Bildung
Fachliche Voraussetzungen:
1. Hochschulabschluss, insbesondere in den Bereichen Soziale Arbeit, Bildung und Erziehung, Gesundheit 2. In der Regel Praxiserfahrung in der Arbeit mit Kindern und Familien in den HzE 3. Darüber hinaus Zulassungen nach Einzelfallprüfungen möglich
Technische Voraussetzungen:
Keine besonderen Anforderungen.
Systematik der Agenturen für Arbeit:
keine Angaben

Inhalte

Beteiligung, Inklusion und Machtsensibilität gegenüber Kindern und Jugendlichen sind zentrale Aspekte einer rechtebasierten Kinder- und Jugendhilfe, die den Anforderungen des Kinder- und Jugendstärkungsgesetzes (KJSG) entsprechen. Im Zertifikatskurs werden Fachkräfte in der Gesprächsführung und Kommunikation mit Kindern qualifiziert, als Multiplikator_innen ausgebildet und bei der Selbstevaluation der Wirkungen begleitet. Anliegen ist, die Beteiligungsrechte von und Machtsensibilität gegenüber Kindern zu stärken. Die Zielgruppe sind interessierte Fachkräfte der HzE – konkret Fachkräfte in den Basisdiensten (ASDs/RSDs) der Jugendämter und in den ambulanten und stationären Hilfen freier und öffentlicher Träger der Kinder- und Jugendhilfe.
Es geht insbesondere um:
- Gespräche mit Kindern im Alter von 4 bis 12 Jahren – inklusiv und machtsensibel
- Erstgespräche und weiterführende Gespräche mit Kindern im ASD/RSD des Jugendamtes und im Rahmen der ambulanten/stationären HzE
- Gespräche mit Kindern im Kontext der Hilfeplanung gemäß §§ 36 ff. SGB VIII
Besonderer Fokus:
- Gespräche mit Kindern beim/zum Wechsel von Lebensorten
- Gespräche mit Kindern im Kontext der Gefährdungseinschätzung gemäß § 8a SGB VIII
- Gespräche mit Kindern zu belastenden und schwierigen Themen
- Traumasensible Gesprächsführung
- Narrative Gesprächsführung in der Praxis

Im Kontext der Qualifizierungen geht es vertiefend insbesondere um Gespräche mit Kindern zu belastenden und schwierigen Themen, da diese Lebensereignisse und Erfahrungen zumeist in den HzE Bestandteil bzw. Ausgangspunkt der Hilfe sind und somit im Kontakt mit Kindern meist kopräsent. Mögliche Traumatisierungen von Kindern als kopräsenter Kontext in Gesprächen werden dabei berücksichtigt. Zusätzlich können Formen der Biografiearbeit vertieft werden. Des Weiteren wird es Verknüpfungen geben mit:
- Sozialpädagogischen Familiendiagnosen
- Familienrat
- Formen von Beteiligung von Kindern und Jugendlichen
- Das KJS als inklusives Gesetz und seine Umsetzung

Es soll neben den Gesprächen u. a. auch vermittelt werden, wie Kinder informiert und aufgeklärt werden können, wenn Entscheidungen oder Ereignisse eintreten, die sie nicht selbst beeinflussen können und die Auswirkungen auf ihr weiteres Leben haben. Hier sicher zu agieren, gehört zu den fachlichen Erfordernissen von Beteiligung und ist zudem auch ein gesetzlich verankerter Teil der Hilfe (vgl. § 8 Abs. 1 und 4 SGB VIII). Auch das Recht der Kinder, darüber informiert zu werden, welche Hilfen es in der Kinder- und Jugendhilfe für sie gibt und was die möglichen Folgen einer Inanspruchnahme sind (vgl. § 10a SGB VIII), wird thematisiert, insbesondere was es für Fachkräfte bedeutet, dies „in einer für sie verständlichen, nachvollziehbaren und wahrnehmbaren Form“ (§ 10 Abs. 1 SGB VIII), also kindgerecht, zu vermitteln. Anforderungen an die Kommunikation sind, dass jedes Kind diese Informationen verarbeiten und sich angemessen beteiligen kann. Der Zugang zu Informationen und Aufklärung wird als wichtige Grundlagen verstanden, um sich überhaupt beteiligen zu können.
Die Weiterbildung wird tripolar geplant:
1. als Qualifizierung der Fachkräfte,
2. Multiplikator_innenschulung zur Weitergabe/Verbreitung in der Praxis,
3. angeleitete Selbstevaluation der Fachkräfte zu den Wirkungen nach der Qualifizierung.

Bildungsziel

- verfügen über vertieftes Wissen und Verständnis über machtsensiblen, inklusiven und narrativen Gesprächsführung und zu Formen der Beteiligung mit/von Kindern im Alter zwischen 4 und 12 Jahren im Kontext der Kinder- und Jugendhilfe, insbesondere den Hilfen zur Erziehung (HzE). Das Wissen stützt sich dabei auf die aktuellsten Theorien und Forschungsergebnisse in diesem Bereich. - haben theoretischen Zugang zu den Themen Beteiligung und Partizipation, generationale Ordnung und Machtsensibilität. - verfügen über Wissenbestände, die den rechtlichen und fachlichen Anforderungen des KJSG gerecht werden und tragen zu der flächendeckenden Etablierung fachlich standardisierter Gesprächsführungen in der Praxis der Absolvent_innen und weiteren Fachkräften bei. - können neue Arbeitsweisen und dialogische Beteiligungsmöglichkeiten generieren und erproben. Sie können sich selbst in Kontakten und Gesprächen mit Kindern reflektieren. - können in Form von (Selbst-)Evaluation ihre eigene und fremde fachliche Praxis in Hinblick auf Gesprächsführung und Beteiligung kritisch analysieren und bewerten. Dabei werden auch Machtverhältnisse ebenso wie Wirkungen strukturelle sozioökonomischer Ungleichheiten, Intersektionalität sowie Erfahrungen mit Adultismus, Rassismus, Antisemitismus und Diskriminierung aufgrund des Geschlechts mitgedacht. - haben die Fähigkeit in ihren Teams eigenständig Fortbildungen zu einer machtsensiblen, inklusiven und narrativen Gesprächsführung durchzuführen (Multiplikator_innen). - verfügen über machtsensible, inklusive und beteiligenden Kenntnisse und Fertigkeiten zur Planung, Durchführung und (Selbst-)Evaluation von Erstgesprächen und weiterführenden Gesprächen mit Kindern im ASD/RSD des Jugendamtes und im Rahmen der ambulanten/stationären HzE. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf den Gesprächen im Kontext der Gefährdungseinschätzung gemäß §8a SGB VIII und der Hilfeplanung gemäß §36 ff SGB VIII. - tragen durch die Weitergabe ihrer erworbenen Kenntnisse zur Implementierung und Qualitätssicherung von dialogischen Beteiligungsprozessen mit jungen Menschen innerhalb der HzE bei. - haben die Fähigkeit, mittels professioneller, altersentsprechender und (trauma-)sensibler Kommunikation die Bedürfnisse, Befindlichkeiten und Rechte des Kindes im Hilfeprozess wahrzunehmen, miteinzubeziehen und in den Mittelpunkt zu stellen. - verfügen über die Kompetenz Kinder an Hilfeprozesse zu beteiligen sowie sie kindgerecht über Ereignisse und Entscheidungen zu informieren bzw. aufzuklären. Dazu dienen die Kenntnisse zu Gesprächstechniken, Fragestellungen und zur narrativen Gesprächsführung. - können als ausgebildete Muliplikator_innen wirken, indem sie die erlernten Inhalte und gesammelte Erfahrungen in die Teams der Fachpraxis weitergeben.

Alle Angaben ohne Gewähr. Für die Richtigkeit der Angaben sind ausschließlich die Anbieter verantwortlich.

Erstmals erschienen am 17.11.2023, zuletzt aktualisiert am 16.05.2024