MENTOR 2.0 BERATEN UND BEGLEITEN NACH § 16K SGB II GANZHEITLICHE BETREUUNG

Zielgruppen:

Erwerbstätige, Azubis, Arbeitslose, bzw. arbeitsuchende Personen, Teilnehmende an Integrationskursen oder Weiterbildungskursen

Fachliche Voraussetzungen:

keine

Technische Voraussetzungen:

keine

Systematik der Agenturen für Arbeit:

• SA 01 § 45 Abs. 1 Nr. 1 SGB III: Heranführung an den Ausbildungs- und Arbeitsmarkt sowie Feststellung, Verringerung oder Beseitigung von Vermittlungshemmnissen

Inhalte

In unserer Maßnahme Mentor 2.0 stehen für jede*n Teilnehmer*in unserem Coach 5 UE wöchentlich im Rahmen von einer Laufzeit von bis zu 12 Monaten zur persönlichen gemeinsamen Bearbeitung der Aufgaben zur Verfügung. Dies entspricht einem Zeitkontingent von bis zu 250 UE pro Teilnehmer*in für die persönliche Kontaktdichte. Pro Woche sind zwei Kontakte pro Teilnehmer*in geplant, diese können je nach Betreuungsbedarf variieren.

* Schwerpunkte
1. Familiäre, soziale Angelegenheiten: Individuelle Beratung, Betreuung und Unterstützung der Teilnehmer*innen und deren Bedarfsgemeinschaft inkl. aufsuchender Beratung, (Wieder-) Herstellung von sozialen Beziehungen und Unterstützung beim Aufbau und/oder Pflege von Netzwerken, Beziehungen und Kontakten
2. Unterstützung bei der Sicherung der Wohnsituation: Stabilisierung der Wohnsituation, Suchen einer Wohnung, Plan für Nebenkosten erstellen, Gestaltung der Räumlichkeiten, Krisenmanagement bei Nachbarschaftskonflikten
3. Unterstützung bei Wiederherstellung und der Verbesserung der Gesundheit: Anleitung zur (Wieder-) Herstellung eines geregelten Tagesablaufes mit geschäftsüblicher Zeiteinteilung, Anregungen für die Verbesserung der eigenen körperlichen Fitness geben (z.B. Bewegung, Ernährung etc.), Gesundheitsförderende Angebote der Krankenkasse kennen und nutzen lernen, Anbindung an einen Hausarzt/ Facharzt finden
4. Unterstützung bei der Aufnahme einer therapeutischen bzw. medizinischen Behandlung oder psychosozialen Beratung: Unterstützung zur Aufnahme einer entsprechend geeigneten Behandlung, Vorbereitung und Begleitung zu Beratungsstellen (z.B. psychosoziale Beratungsstelle)
5. Korrespondenz mit Ämtern und Behörden fördern: Gemeinsame Vorbereitung von Terminen (z.B. Fragenkatalog erstellen, Zusammenstellung von geforderten Unterlagen), ggf. Begleitung zu Behördengängen
6. Unterstützung bei der Überwindung von finanziellen Notlagen: Terminanbahnung und ggf. Begleitung zu einer Schuldnerberatungsstelle, inkl. der Vorbereitung, Anleitung zum wirtschaftlichen Umgang mit monatlichen verfügbaren Budget durch Erstellung eines individuellen Monatsfinanzplanes und durch aktive Unterstützung bei der Herstellung eines wirtschaftlichen Einkaufsverhaltens (z.B. Nutzung von Sonderangeboten, Second-Hand-Läden)
7. Anbindung an soziale Einrichtungen: Unterstützung bei der Anbindung an soziale Einrichtungen wie dem Fachamt für Straffällige oder der Gerichtshilfe

Der Maßnahmeverlauf gestaltet sich aufgrund der individuell zu planenden Terminen sehr variabel. Zu Beginn der Maßnahme erfolgt gemeinsam mit dem*der Teilnehmer*in im Erstgespräch eine individuelle Standortbestimmung. Hier werden Handlungsbedarfe, Potenziale und Stärken des*der Teilnehmer*in identifiziert. Aus diesen Ergebnissen erarbeiten Coach*in und Teilnehmer*in gemeinsam konkrete Lösungsansätze und Strategien.

Die Termine zur ganzheitlichen Betreuung finden je nach Wunsch und Bedarf an einem der Grone-Standorte in Berlin oder an einem neutralen Ort, wie z.B. in einem Park oder einer öffentlichen Bibliothek statt. Auf Wunsch und nach schriftlichem Einverständnis des*der Teilnehmer*in findet Mentor 2.0 als aufsuchende Arbeit beim Teilnehmer/ bei der Teilnehmer*in zu Hause statt.

Unser*e Coach*in unterstützt den*die Teilnehmer*in als prozessbegleitende Vertrauensperson und Wegbegleiter*in im Sinne einer ressourcenorientierten Hilfe zur Selbsthilfe. Dies beinhaltet, neben einer wertschätzenden und respektvollen Grundhaltung gegenüber dem*der Teilnehmer*in, dass wir auf den Aufbau und die Festigung eines belastbaren Vertrauensverhältnisses zu dem*der Teilnehmer*in hinarbeiten: Nur wenn die Kommunikation zwischen Teilnehmer*in und Coach*in offen und vertrauensvoll ist, können Unterstützungsbedarfe erkannt und realisiert werden.

Zur Überwindung spezifischer sozialer Problemlagen steuert der*die Coach*in den einvernehmlichen Zugang zu sozialintegrativen Dienstleistungen. Er*Sie akquiriert und koordiniert die benötigten flankierenden Hilfen. Zur umfassenden und effizienten Organisation des Hilfeprozesses ist eine enge Zusammenarbeit und Abstimmung mit bestehenden Institutionen erforderlich. Bedeutsame Einrichtungen sind z.B.: Wohnungsgenossenschaften, Einrichtungen der Jugendhilfe, Schuldnerberatung, medizinische und therapeutische Einrichtungen, Krankenkassen und Vereine.