Fachkraft für Demokratie & Partizipation - Kritische Auseinandersetzung mit Machtstrukturen im pädagogischen Alltag

Zielgruppen:

Die Qualifizierung richtet sich an pädagogische Fach- und Leitungskräfte, die in Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe tätig sind.

Fachliche Voraussetzungen:

keine

Technische Voraussetzungen:

Keine besonderen Anforderungen.

Systematik der Agenturen für Arbeit:

• C 2610-25 Erziehung, Pädagogik - sonstige Fachfortbildung

Inhalte

Macht ist Bestandteil einer jeden Beziehung, erst recht in pädagogischen Beziehungen. Ob sich pädagogische Fachkräfte ihrer Wirkungen von Macht bewusst sind und wie sie diese einsetzen, ist bedeutungsvoll für ein demokratisches Aufwachsen von Kindern.

Ziel der Qualifizierung:
Ziel der Qualifizierung ist es, pädagogische Fachkräfte darin zu stärken Diskriminierungen entgegenzuwirken, den Umgang mit demokratiefeindlichen Äußerungen zu üben und Barrieren abzubauen. Ein reflektierter Umgang mit pädagogischer Macht ist die Grundlage für ein demokratisches Aufwachsen von Kindern und Jugendlichen. In der Qualifizierung geht es um die Auseinandersetzung mit eigenen Vorstellungen und Bildern von Macht, Erziehung und Demokratie und die Entwicklung einer professionellen Haltung dazu. Durch vielfältige Methoden und das praktische Erproben, werden die Teilnehmenden für Machtstrukturen innerhalb der Einrichtungen sensibilisiert. Sie können sich in geschütztem Rahmen mit den eigenen Machterfahrungen auseinandersetzen und werden darin geschult demokratische und partizipative Prozesse in der Einrichtung anzustoßen, zu begleiten und weiterzuentwickeln.

Umfang:
Die Qualifizierung ist in 6 Module á 2 Seminartage gegliedert und umfasst insgesamt 96 präsenzpflichtige Unterrichtseinheiten.

Arbeitsweise:
Die Lehr-Lernprozesse werden handlungsorientiert, abwechslungsreich und praxisbezogen gestaltet, wobei Reflexionsprozessen eine besondere Bedeutung zukommt. Lernen wird dabei als Selbstaneignungsprozess verstanden, der durch eine anregende Lernumgebung, geeignete Lernmaterialien und kollegialen Austausch angeregt wird.

In jedem Modul bekommen die Teilnehmer*innen Reflexions- und Praxisaufgaben, welche die eigene Weiterentwicklung befördern. Die Praxisaufgaben sind so konzipiert, dass eine Integration der Fortbildungsinhalte in den pädagogischen Alltag sowie eine Einbeziehung der Teams unterstützt wird.

Abschluss:
Die Teilnehmer*innen erhalten nach erfolgreichem Abschluss das Zertifikat „Fachkraft für Demokratie und Partizipation“. Bewertungsgrundlage ist eine Kombination aus aktiver Mitgestaltung der Module sowie der schriftlichen Reflexion des Gelernten.

Folgende Module umfasst die Qualifizierung:

1. MACHTvoller Einstieg
● Macht und Gewalt/Zwang
● Gesellschaftliche Machtverhältnisse
● Machtdimensionen

2. Teamkultur
● Machtverhältnisse im Team
● Fehlerkultur / Kultur des Hinschauens / Feedbackkultur
● Partizipation im Team
● Ein „Sicherer Ort“ für Fachkräfte
● Diversität im Team

3. Selbstfürsorge und Werte
● Resilienz, Achtsamkeit und Resonanz
● Sensibilität gegenüber der eigenen Lebensgeschichte
● Selbstfürsorge im pädagogischen Alltag
● Wertschätzung, Dankbarkeit und Anerkennung

4. Kinderrechte
● Kinderrechte in der Kita
● Haltung: Kinder als Träger eigener Rechte
● Kinderschutz
● Vertiefende Reflexion zum eigenen pädagogischen Handeln

5. Biografie und Prägung
● Auseinandersetzung mit den Konzepten Schuld, Lob, Strafe, Regeln und Grenzen
● Biografisches Auseinandersetzen mit Vergangenheit und Gegenwart

6. Partizipation
● Partizipation als Recht
● Respekt und Beziehung
● Partizipationsfähigkeit von Kindern
● Elternpartizipation
● Reflexion eigener Partizipationserfahrungen